Chile #1 – The Lake District

Chile #1 – The Lake District

Dieser Artikel behandelt folgende Themen:

  • Die ersten Tage auf dem Road-Trip
  • Talca und Altos del Lyrcai NP
  • Chillan
  • Temuco
  • Conguillo NP, Pucon und Puerto Varas

Die ersten Tage auf dem Road-Trip

Nach der Verabschiedung unserer chilenischen Freunde ging es nun endlich los!
Den ersten Tag wollten wir gelassen angehen. Erste Station war der Rio Clarillo Nationalpark. Irgendwo in der Nähe des Parkeingangs fanden wir ein von der Strasse nicht sichtbares Plätzchen für unser erstes Wild Camping. Ausgerüstet mit Gemüse und Fleisch (und Bier) hatten wir einen guten Start inkl. mehr oder weniger gutem, erstem Schlaf im Auto.

Für die weitere Reise verwendeten wir oft die App “ioverlander” (maps.me wäre noch eine Alternative) um schöne Orte oder einfach Insider Tipps von anderen Reisenden zu erhalten.

Die nächste Station war Pichilemu, ein toller Surfspot in Chile, wo wir auch unsere chilenischen Freunde wieder trafen, die dort das Wochenende verbrachten.
Somit war klar, dass es eine längere Nacht wird. Da ich und mein belgischer Reisekompanion beide ab und zu auf den Putz hauen (müssen) organisierten wir unseren Streckenverlauf im Lake District meist so, dass wir die Wochenenden in grösseren Ortschaften verbringen konnten. Schliesslich werden wir weiter im Süden ja so oder so fern ab vom Schuss sein.

Nach Pichilemu wo wir zwei Tage verbrachten, ging es weiter mit der Hoffnung im Nationalpark Las Palmas de Cocalan eine Nacht zu verbringen. Dieser ist jedoch privat und nach einigen Versuchen den Besitzer dazu zu überreden uns reinzulassen, mussten wir gesenkten Hauptes weiterfahren. Unterwegs fanden wir unzählige Pflaumenbäume. 6 Pflaumen fanden ihren Weg in unsere Essens-Box und wurden später am Abend zu Konfitüre verarbeitet (nicht die Letzte).

Am Lago Rapel fanden wir ein kleines Camping mit einer lustigen und gesprächigen Besitzerin. Mein Spanisch ist leider immer noch auf Niveau Amateur, somit konnte sich mein belgischer Kollege die Lebensgeschichte der Frau anhören :). Dennoch lausche ich den Gesprächen gespannt zu und nehme hier und da einige Wörter mit 🙂
Leider wie fast überall auf offiziellen Campings in Chile, unzählige Hunde. Diesmal waren es 5 mühsame Lassie-Verschnitte. Einer davon knabberte, wohl aufgrund Unzufriedenheit bez. Menge gegebener Essensreste, an meinem Bein.
Da es auf dem Camping unzählige Steckdosen gab, konnten wir unsere (vielen) elektronischen Geräte (Smartphones, Laptops, Kameras, Lautsprecher, Ebook-Reader etc.) aufladen (Stichwort “Glampacker”).

Lago Ranco

Lago Ranco

Talca und Altos de Lyrcai NP

Nächste Station auf unserem Road Trip war Talca. Auf einem Hügel, welcher wohl als Hausberg so a la Gurten in Bern dient, übernachteten wir auf einem Picknick-Platz. Wäre eigentlich nicht erlaubt doch nach einem 5 Minuten Schwatz mit der dort ansässigen Kioskbesitzerin war das geregelt. Ein Barbecue mit Aussicht auf die mit Lichtern gesäumte Stadt war das Highlight des Tages.

Nun war es an der Zeit körperlich Aktiv zu werden und nicht nur im Auto gemütlich Richtung Süden zu fahren. Im Nationalpark Altos de Lyrcai absolvierten wir eine schöne 6h Wanderung. Ab jetzt galt: Wenn mehrere Tage keine körperliche Tagesaktivität stattfindet, dann zumindest ein kleines Fitnessprogramm.
Ich kann schliesslich nicht Tag für Tag nur Essen und Trinken und faul im Auto herumsitzen 🙂 Nach der Weiterfahrt, auf welcher unser grosser Franzose das erste Mal”herumbockte”, erreichten wir mit Ach und Krach Chillan, die nächst grössere Ortschaft auf dem Weg.

Chillan

In Chillan verbrachten wir 3 Nächte auf einem Campingplatz, gleich daneben ein Club zum abfeiern, perfekt 🙂 Nach der ersten Nacht und einem Ausflug später hatte sich unser Franzose wie durch ein Wunder selbst repariert und fuhr geschmeidig einige Kilometer in den Asphalt von Chillan.

Tags darauf lagen die Nerven erneut blank, das Auto fühlte sich an, als hätte es noch genau 1 PS. Glücklicherweise waren die mittlerweile mit uns befreundeten Besitzer des Campings (Auch hier waren wir die einzigen Besucher) sehr hilfsbereit. Lag wahrscheinlich daran, dass beide die holländische Sprache beherrschten (Ex-Freundinnen sei dank) und somit vor Freude nur so strahlten, da sie mit meinem belgischen Reisegefährten holländisch sprechen konnten. Sie organisierten den Tag darauf einen befreundeten Mechaniker der sich unsere “Schwarte” anschaute. Ursache: Zündkerzen am Ende Ihrer Lebenszeit. Nach einem Wechsel der Zündkerzen für gerade mal 15CHF lief unser “Honey-Badger” (Ja unser Auto hatte nun einen Namen) wieder “sidefin”.

Temuco

Temuco eine Stadt mit grossem Mapuche-Einfluss, war das nächste Reiseziel. Da wir nicht jeden Nationalpark besuchen können fixierten wir uns darauf zwischendurch einen Tag einzuplanen an welchem Kilometer abgespult werden. Der Tag wurde mit dem Fussballspiel Chile-Venezuela in einem Pub abgeschlossen. Chile gewann 4-1 und die Stimmung die unter den Einheimischen aufkam
war elektrisierend. Die Ganze Gesellschaft schrie und jubelte als gäbe es kein Morgen mehr. In der Schweiz, während einem Qualifikationsspiel für die WM, wohl unvorstellbar. Tags darauf war Shopping angesagt. Zuerst mal musste Allan Wintersachen kaufen, in Anbetracht das wir in den Winter der südlichen Hemisphäre fahren werden. Zudem hatte er nur “Tönü legere” (anders gesagt, Warmwetter-Klamotten) dabei. Unser Abendessen besorgten wir auf dem lokalen Markt. Das Gemüse- und Fleischangebot in Chile ausserhalb Santiagos? Leider sehr beschränkt. Dieselben Kartoffeln und dieselben Tomaten über und überall. Aber der Wein… Ja der Wein, der ist günstig UND extraklasse 🙂

Conguillo Nationalpark, Pucon und Puerto Varas

Ein erstes grosses Highlight für mich war der Conguillo Nationalpark. Im Zentrum der Vulkan Llaima mit Schneebedecktem Gipfel. Rundherum eine variierende Landschaft. Von Lavagestein über grüne Wälder bis zu glasklaren Seen war alles vorhanden. Hier wurde auch ein Teil der bekannten BBC-Dokumentation “Walking with Dinosaurs” gedreht.

Conguillo NP

Conguillo NP

Im Park angekommen entschieden wir uns den Vulkan zu erkunden. Da der Weg nicht wirklich gekennzeichnet war, ging es in “Freestyle-Manier” weiter. Auf ein Ziel konnten wir uns schnell einigen. Es geht so lange hoch bis wir Schnee anfassen können. Wir waren zwar erfolgreich doch der Aufstieg hatte es in sich. Belohnt wurden wir mit einer traumhaften Aussicht auf den Nationalpark. Die Nacht verbrachten wir an einem grösseren See innerhalb des Nationalparks im Auto. Tags darauf erkundeten wir das restliche Gebiet und machten uns auf den Weg nach Pucon.

Vor Pucon, wir nahmen einen Umweg über Schotterstrassen in Kauf, verbrachten wir eine Nacht am Lago Carburga. In einer idyllischen Landschaft mit grünen Wiesen und unzähligen Kühen und Pferden, platzierten wir unser Auto an der Mündung zum See.

Laga Carburaga

Laga Carburaga

Am nächsten Tag in Pucon angekommen, durchforsteten wir die dort vorhandenen Outdoor-Angebote. Pucon ist sehr touristisch und einiges Teurer als die bisherigen Ortschaften die wir besuchten. Zudem hat es unzählige Thermalquellen in der Umgebung. Bekannteste Outdoor-Aktivität ist wohl die Besteigung des Vulkans “Villarrica”. Da uns dieser Spass aber zu teuer war, verzichteten wir darauf. Ich betrieb stattdessen Wassersport. Das war es denn auch schon in Pucon.

Auf dem Weg nach Puerto Varas mit einigen Zwischenstopps, strandeten wir einmal fast ohne Benzin in einer kleineren Ortschaft. Nachdem wir in einer kleinen Siedlung von einer freundlichen Frau 5l 93’iges kaufen konnten, schafften wir es noch gerade so zur nächsten Tankstelle.

Puerto Varas, genauso touristisch wie Pucon, sah eher aus wie eine deutsche Stadt. Für uns jedoch nur eine Zwischenstation um zum Vulkan “Osorno” zu gelangen. Dort campten wir an der Talstation (Man kann im Winter hier Skifahren) mit einer grandiosen Aussicht auf die umliegenden Berge und anderen Vulkane. Es war zwar Arschkalt doch mit 80’s und 90’s Musik und dem viermaligen Einschalten der Heizung während der Nacht, war es erträglich :).

Das wars vom ersten Teil des Road-Trips. Nächste Destination ist die bekannte “Carretera Austral”. Mehr davon im Artikel Chile #2 – Carretera Austral/Nord-Patagonien.

Chile #2 – Carretera Austral & Nord-Patagonien

 

2 Comments

  • Sandra

    Hej hej Kiran
    Ich bin hin&weg von deinen Berichten und Maike , mein Partner gleich doppelt, weil er diese Reiseziele auch schon durchquert und genossen hat. Jessi hat uns deinen Blog weiterempfohlen und so freue ich mich, dich aus der Entfernung begleiten zu können…hälsningar fran Sverige
    Sandra och Maike

    13. May 2016 at 22:52
    • Kiru Mey
      Kiru Mey

      Hey Sandra
      Das ist natürlich super wenn euch die Artikel etc. gefallen. Es soll ja auch eine Art Inspiration für andere sein, die bisher noch nicht auf den Geschmack des Reisens gekommen sind.
      Beste Grüsse aus Puerto Madryn

      15. May 2016 at 22:05

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