Atlantikküste – Städte, Wasserfälle und Wein

Atlantikküste – Städte, Wasserfälle und Wein

Dieser Artikel behandelt folgende Themen:

  • Von Ushuaia nach Puerto Madryn
  • Puerto Madryn
  • Buenos Aires
  • Iguazu Wasserfälle
  • Cordoba, Mendoza und der Weg zurück nach Chile

Von Ushuaia nach Puerto Madryn

Schon am ersten Tag wurden wir unserer Mission zügig in Richtung Norden zu fahren mehr als gerecht. Um 08:30 fuhren wir von Ushuaia los. An diesem Tag wollten wir viele Kilometer abspulen, im Hinblick auf einige “Hindernisse” auf dem Weg. Schliesslich mussten wir eine Fähre in Anspruch nehmen und gleich zwei Grenzübergänge hinter uns bringen. Zwei Grenzübergänge bedeuten in der Praxis eigentlich vier. Zuerst erledigten wir den Papierkram auf argentinischer Seite, fuhren zirka 10km, um auf der chilenischen Seite angekommen, ähnlichen Papierkram auszufüllen. Nach weiteren zirka 200km dann dasselbe nochmals. Doch… oh Überraschung! Wir waren am ersten Grenzübergang angekommen, wo man den Papierkram für Chile und Argentinien im selben Gebäude erledigen kann. Was für eine Freude 🙂

Auf nachfolgendem Bild die äusserst vorteilhafte Grenzziehung.

Grenzübergänge Chile-Argentinien x2

Grenzübergänge Chile-Argentinien x2

Der Rest des Tages fuhren wir bis zirka 01:30 am nächsten Tag. Eigentlich wollten wir durch die Nacht hindurch fahren, doch der Nebel, die stockdunkle Nacht und fehlende Sicherheitslinien am Rand der Strasse erschwerten die Weiterfahrt massiv. So übernachteten wir an einer Tankstelle in unserem Auto und gönnten uns einen Zu-Bett-Geh-Tee. Ich kontrollierte auf dem Smartphone-Navi: 1072km.

Wir schliefen nicht lange und früh Morgens ging es weiter mit dem Ziel Puerto Madryn zu erreichen. Nach etwa 200km erreichten wir Caleta Olivia. Vor der eigentlichen Stadt, dann die Riesenüberraschung. Wir führten keine vorgängige Recherche durch und waren deswegen wirklich baff. Auf der rechten Seite fuhren wir der Küste entlang und plötzlich sah ich vom Auto aus zirka 300 Seelöwen die sich am Strand aufhielten. Klar stoppten wir, klar gingen wir über in #touristmode und machten etwa 500 Fotos und klar vergaß Allan die Lichter am Auto auszumachen und dementsprechend war ein Jump-Start nötig. 🙂 Glücklicherweise waren Bauarbeiter in der Nähe die uns mit Ihrem Fahrzeug aushalfen, die Starthilfekabel hatten wir ja. Zurück zu den Seelöwen. Der erste Eindruck: “Wäää hie stinks wine more”. Der Duft der einem ins Gesicht wehte, roch weder nach Rosen noch nach einem “Lush-Geschäft”. Eine Brise Seelöwen was auch immer und 10 Minuten später hatte man sich an den bestialischen Gestank gewöhnt. Unter den Männchen hatte es wirklich gewaltige Exemplare wie man dem folgenden Foto entnehmen kann.

Seelöwen in Caleta Oliva

Seelöwen in Caleta Oliva

Man konnte sich den Seelöwen sogar bis auf zirka 2m nähern ohne jegliche Reaktion. Nachdem unser Auto wieder lief ging es weiter. In Puerto Madryn angekommen verbrachten wir die Nacht an einem schönen Küstenabschnitt in der Nähe eines Leuchtturms.

Puerto Madryn

Puerto Madryn hatten wir zuerst nicht auf unserer To’See-Liste. Das war vorerst aber auch irrelevant, denn wir hatten einen Platten und Allan musste sich kurz schweizerdeutsches Gefluche (“huere siech”, “heilandstärne” usw.) anhören. So verbrachten wir den ersten Tag in Puerto Madryn mit der Aufgabe einen Ersatzreifen zu finden. Natürlich hatten die keinen 215 / 60R 16 Reifen. Etwas ausserhalb an einer Tankstelle fanden wir noch einen Michellin-Geschäft die uns helfen konnten. Es stellte sich heraus das der Reifen repariert werden kann ohne ihn auszutauschen. Welch Erleichterung.

Wir hatten noch Zeit einen etwas weiter entfernten Küstenabschnitt zu erreichen, wo man angeblich See-Elefanten beobachten kann. Dort angekommen und das Nachtlager aufgeschlagen, mussten wir zuerst ein relativ hohes Kliff runterklettern um zu den See-Elefanten zu gelangen. Leider waren keine der grossen Männchen dabei. Doch auch die Weibchen hatten eine stattliche Grösse. Im Gegensatz zu den Seelöwen war unser Dasein hier nicht unbedingt erwünscht, 🙂

See-Elefant Kalb

See-Elefant Kalb

Der ganze Küstenabschnitt hatte aber noch mehr zu bieten. Da Ebbe war, konnten wir sehr weit “in” den Ozean voranschreiten und fanden allerlei Krebstiere etc.

 

Am nächsten Morgen erforschten wir ein wenig die Umgebung des Kliffs, beobachteten nochmals die See-Elefanten und fuhren schlussendlich nach Puerto Madryn, um die nächsten Tage in einem Hostel zu verbringen. Dort erfuhren wir das Puerto Madryn ein wahrliches Tierparadies ist. Unsere Freude eventuell sehr seltene Tiere zu sehen wurde nach dem Blick auf die “Saisontabelle” schnell getrübt. Es ist Mai und leider ist dies der absolute ungeeignetste Monat um die Tierwelt zu beobachten. Einzig Seelöwen und See-Elefanten (Weibchen und Kälber) sind einfach zu finden. In anderen Monaten besuchen folgende Tiere die Peninsula Valdes:

  • Orcas
  • Südkaper (Wal)
  • Schwarzdelfine
  • Commerson Delfin
  • Gemeiner-Delfin
  • Pinguine
  • etc.

Schade, wäre sicherlich interessant gewesen die Orcas bei der Jagd nach Seelöwen zu beobachten. Wir versuchten am Tag darauf unser Glück in der Nähe des Nationalparks, um eventuell ein paar Südkaper zu entdecken, doch leider erfolglos. Daher kam unser Aufenthalt in Puerto Madryn zu einem Ende. Nächste Destination Buenos Aires.

 

Buenos Aires

Unterwegs nach Buenos Aires legten wir auf Grund der grossen Distanz, von Puerto Madryn nach Buenos Aires sind es immer noch 1300km. Es war die letzte Übernachtung im Auto und wir hatten uns für dieses Ereignis das mieseste am meist heruntergekommenste Nachtlager auf einer verlassenen Tankstelle ausgesucht. Das Schlechteste zum Schluss in diesem Sinn. Dann endlich erreichten wir Buenos Aires Tags darauf. Wir steuerten, da wir jetzt wirklich lange im Nichts unterwegs waren, ein Partyhostel an. Angekommen, war es meine erste Aufgabe eine kostenlose Parkmöglichkeit für mein Auto zu suchen, was sich als äussersts einfach herausstelle, dank Vitamin B. Im Hostel trafen Allan und ich auf Jan, ein Deutscher welchen wir auf der Wanderung im Torres del Paine Nationalpark kennengelernt haben. Das Feiern mit Leuten aus der ganzen Welt ging somit los und dauerte vorerst drei Tage an.

 

Allan entschied sich im Hostel für einen Monat zu arbeiten und ich begleitete Jan zu den Iguazu Wasserfällen (für drei Tage), um danach erneut ein paar Tage in Buenos Aires zu verbringen. Zurück von den Iguazu Wasserfällen (dazu später mehr) nahm ich mir nun denn auch Zeit ein wenig die Stadt zu besuchen. So stattete ich auf Spaziergängen durch Buenos Aires vielen Vierteln einen Besuch ab. In der wegen der Hausmalereien sehr bekannten Nachbarschaft “La Boca“, traf man viele Touristen an. Hier liessen sich ursprünglich viele italienische Einwanderer nieder. Ebenfalls in diesem Viertel das Fussballstadion der “Boca Juniors”. Nachdem Jan und ich zurück ins Zentrum wollten, wurden wir von drei verschiedenen Polizisten angehalten, ja fast schon genötigt ein Taxi zu nehmen. Es war der 25.5 also ein Feiertag und ein Teil von La Boca sei ziemlich gefährlich. Naja, wenn mich drei lokale Polizisten davor warnen weiter zu gehen, dann befolge ich den Ratschlag und fordere mein Glück heute nicht heraus.

 

La Boca

La Boca

 

Die Argentinier nehme ich sehr unterschiedlich war. Sie sagen selbst, aufgrund der Einwanderung haben sie viele italienische Eigenschaften (Verkehrsverhalten, unorganisiert etc.), möchten jedoch wie Franzosen sein. 🙂 Durch die extreme Inflation die das Land aktuell durchläuft, gab es jeden Tag irgendwelche Proteste, Demonstrationen und Strassensperrungen. Was sehr an den Nerven zerrte war der Lebensstil nach 18:00. Ich meine, ich bin nicht die Sorte Europäer die zwischen 18:00-19:00 ihr Abendessen zu sich nehmen. Der Zeitabschnitt zwischen 20:00-21:00 passt da schon eher. Doch hier wird zirka um 23:00 zu Abend gegessen. Wenn man um 02:00 in einem Club feiern gehen will ist man die einzige Menschenseele. Hier geht es erst ab 03:00 los. Man kann sich anpassen kein Problem. Wenn dann die Party aber schon um 05:00 endet, dann verstehe ich die Welt wirklich nicht mehr 🙂 Trotzdem, für Nachteulen ist Buenos Aires besonders empfehlenswert und bietet mehr als nur Reggaeton, zum Glück :-p

 

In den verbleibenden Tagen in Buenos Aires war es dann an der Zeit Jan und Allan auf wiedersehen zu sagen. Mit Allan verbrachte ich nun fast 2.5 Monate auf Reisen. Der krönende Abschluss bildete das Fussballfreundschaftsspiel zwischen Belgien und der Schweiz, was Belgien (leider) 2-1 für sich entschieden hat. Zu meinen Ungunsten hatten wir eine Wette abgeschlossen und so gingen die nächsten paar Drinks auf mein Konto. Meine Reise geht weiter nach Cordoba, zirka 650km von Buenos Aires entfernt. Auf der Suche nach Reisegefährten bin ich fündig geworden. Linda aus Holland welche im selben Hostel war, hat die gleichen Reisepläne. Somit wird sie mich in meinem Auto begleiten.

Iguazu Wasserfälle

Zusammen mit Jan ging es mit dem Bus zu den Iguazu Wasserfällen, die sich Argentinien zusammen mit Brasilien teilt. Die fahrt dauerte 20h inkl. Abendessen und Frühstück. Wenn es zu Wasserfällen kommt, dann denke ich, sind diese stets in den Top 10.

 

In den Grenzortschaften ist nicht viel los. Doch wir trafen in unserem Hostel auf zwei Holländerinnen die wir in Buenos Aires kennengelernt hatten. Nach einem lustigen Abend legten wir uns früh aufs Ohr. Am Tag darauf besuchten wir zuerst die brasilianische Seite welche kleiner ist als der argentinische Teil. Das Wetter wollte nicht so richtig mitspielen, es war den ganzen Tag über bewölkt. Am zweiten Tag war die argentinische Seite an der Reihe, welche meiner Meinung nach viel mehr zu bieten hat als ihr brasilianisches Pendant. An diesem Tag hatten wir perfektes Wetter und es gab viele “läck isch ds schön” Momente.

Iguazu Wasserfälle

Iguazu Wasserfälle

Cordoba, Mendoza und der Weg zurück nach Chile

Cordoba ist die zweitgrösste Stadt in Argentinien und es wimmelt hier nur so von Studenten. Dementsprechend ist hier viel los, vor allem Abends. Auf einer Free-City-Tour erfuhren wir mehr von der Stadt und seinen Vierteln. Eines hat es uns denn auch angetan, “Guemes”. Im Hostel war eine Gruppe von argentinischen Studenten aus San Juan. Da deren Englisch noch schlechter war als mein mittlerweile “adäquates” Gringo-Spanisch  (“soy suizo y quiero Argentina”) gab es mehr oder weniger witzige Gespräche in Spanisch, Spanglish und Handzeichen. 🙂 Während meinem Aufenthalt verabschiedete ich mich vorerst von Linda, da sie die Iguazu Wasserfälle sehen wollte. Doch unglücklicherweise hat sie ihren Pass bei mir im Schliessfach vergessen. Daher war sie nach zwei Tagen wieder in Cordoba 🙂

 

Von Cordoba führte unser Weg, diesmal zu dritt da sich Kat aus England uns anschloss, nach Mendoza. Das Auto erneut an einer sicheren Stelle geparkt, ging es auf den 700km langen Weg. Über Passstrassen hoch und runter durch schöne Landschaften, erreichten wir Mendoza nach Einbruch der Dunkelheit. In Mendoza gibt es vor allem eines zu sehen und dass sind die Weinbaugebiete. Die ersten Tage hier musste ich mich ein wenig erholen, da ich mir in Cordoba einen Husten und Fieber eingebrockt hatte. Im Hostel verfolgten wir jeweils Abends, in einer amüsanten Gruppe die Vorrunden Spiele der Copa America. Zudem erhielt ich von einem Costa Ricaner, gefühlte 1000 Tipps was ich alles sehen muss, im Falle das ich nach Costa Rica reise.

 

Nach Erkundung der Stadt buchten wir eine Wein-Tour rund um Mendoza. Das heisst vier Weingüter und noch eine Likörbrennerei. Die Weingüter waren allesamt sehr unterschiedlich. Die ersten Beiden produzierten eher in Massen mit Fokus auf Quantität. Die letzten Beiden waren dann extraklasse, mit Fokus auf Qualität. Das eine Weingut von Carmelo Patti hat mich wirklich beeindruckt. Der Mann ist , soweit ich es nicht vergessen habe, ~70 Jahre alt und ist gewillt bis 80 weiter zu arbeiten. Die Produktion findet in einer kleinen Lagerhalle statt und der Wein war wirklich herausragend. Zudem nimmt sich Carmelo Patti persönlich Zeit seinen Besuchern die Geschichte hinter dem Weingut und den Wein selbst zu erklären/beschreiben. Die positive Aura und das Charisma das dieser Mann ausstrahlt ist bemerkenswert. Selbst in der Schweiz gibt es einen Vertreiber des Weins (in Zürich). Als Herausragend gilt der Grand Assemblage mit Jahrgang 2008.

Carmelo Patti - Produktion = alles manuell

Carmelo Patti – Produktion = alles von Hand

 

Carmelo Patti = Verschiedene Weine

Carmelo Patti = Verschiedene Weine

 

Carmelo Patti himself

Carmelo Patti himself

 

Nach den vier Weingütern und mit einem akzeptablen Damenrausch später, ging es noch in eine Likörbrennerei. Nebst allen möglichen, zusammengemischten Likören gab es auch eine schweizer Erfindung zu degustieren, Absinth :-). Der Damenrausch erreichte Level #2. So ging es ziemlich angeheitert zurück nach Mendoza ins Hostel. Hier verbrachte ich noch eine Nacht und dann ging es um 04:00 los, zurück nach Chile um “Honey Badger” (das Auto) zu verkaufen.

 

Früh Morgens verabschiedete ich mich (langsam geht es mir auf den S*** mich von lustigen, netten Leuten zu verabschieden) von Linda und Kat und machte mich auf den Weg nach Chile. Ziel ist Santiago de Chile, wo ich das Auto verkaufen will und gleichzeitig die Fussballeuropameisterschaft in Frankreich verfolgen möchte, “Allez la Suisse”. Der kürzeste Weg dahin leider unzugänglich. Der Grenzübergang ist wegen starken Schneefalls geschlossen. Nächstgelegener Grenzübergang im Süden ist von Mendoza aus 500km (!) entfernt. Auf nachfolgendem Kartenausschnitt ist der Umweg dargestellt(rot markiert, der eigentlich von mir favorisierte Weg):

Umweg nach Santiago de Chile

Umweg nach Santiago de Chile

 

Bis zum Grenzübergang, das war das einzige Positive am Umweg, fuhr ich wie so oft durch traumhafte, teilweise Schneebedeckte Landschaften.

Auf dem Weg nach Chile

Auf dem Weg nach Chile

 

Bisher hatte ich einige Grenzübergänge von Chile nach Argentinien und umgekehrt mit dem Auto. Nie gab es ein Problem oder Schwierigkeiten. Es war so Sonnenklar das beim letzten Grenzübergang das alles auf einmal eintrifft. Doch der Reihe nach. Um 11:00 traf ich an der Grenze ein, als erstes Auto. Geschlossen, eigentlich sollte die Grenze ab 10:00 geöffnet sein. Um 12:00 sollte es dann soweit sein. Um zirka 11:45 erkundigte sich ein Grenzwächter ob ich Ketten für meine Reifen hätte. Natürlich hatte ich keine und lügen funktionierte nicht, denn er wollte den Beweis für die Ketten. 1:0 für den Grenzwächter. Es war ein strahlend, sonniger Tag, die Temperaturen um die 10°, es war mir schleierhaft warum ich Ketten haben sollte. Nun gut, was ist zu tun? Klar, ich besorge mir Ketten für die Reifen. Problem ist, hier gibt es nichts zu kaufen, da hier leider kein Dorf in der Nähe ist. Die nächste Siedlung ist 100km weit entfernt. Da ich nicht die erste Person mit diesem Problem war, informierte mich ein Polizist, dass eine Familie die einen Grenzshop betreibt, Ketten verkauft. Dahin spazieren geht nicht (ist zwar nur 100m weit), der Grenzwächter bestand darauf, dass ich mit dem Auto dorthin fahre. Toll, mittlerweile warteten etwa 20 Autos an der Grenze. Heisst, ich verliere meine Pole-Position um den Papierkrieg zu erledigen. 2:0 für die Grenzwächter. Die Probleme wurden nicht weniger. Bei der Familie angekommen, erklärte ich in meinem Gringo-Spanisch was ich benötige. Ketten in der benötigten Grösse sind vorhanden, perfekt. Doch wie bezahle ich? Dummerweise habe ich fast keine argentinische Pesos mehr, keine chilenische Pesos, keine Dollar und keine Euros. Nur 50 schweizer Franken. Nach 10 Minuten hin und her wäre er fast bereit gewesen mir die Ketten für das Schweizergeld zu geben. Nun hatte ich jedoch einen besseren Vorschlag. Er solle mir doch die Ketten geben und mit seinem eigenen Auto mit mir den argentinischen Grenzposten überqueren. Die Ketten könne ich ihm ja dann nach 2-3km ausser Sichtweite der Grenzwächter zurückgeben und ihm dafür meine restlichen argentinischen Pesos geben. Ziel von mir war es nur dem Grenzwächter zu versichern, dass ich mir Ketten für die Reifen gekauft hatte. Der Plan wurde in die Tat umgesetzt. Als ich mich wieder in die Autokolonne eingeordnet hatte, kam auch schon der Grenzwächter daher marschiert. Mit einem lächeln zeigte ich ihm die “erworbenen” Ketten. Er nickte und ging von dannen: 2:1 nur noch. Unglücklicherweise ging die Grenze um 12:00 nicht wie erhofft auf. 14:00 sollte es nun sein und war es denn auch. Papierkram erledigt, die Grenze überquert, dem Typen wie abgemacht 3km nach der Grenze die Ketten zurückgegeben und somit Unannehmlichkeiten und Geld gespart: 2:2, es war alles wieder im Lot. Nun lag ein bemerkenswerter Streckenabschnitt bis zum chilenischen Grenzposten vor mir. Seht selbst:

Streckenabschnitt zwischen Argentinien und Chile

Streckenabschnitt zwischen Argentinien und Chile

 

Probleme für den Tag abgeschlossen? Nein. Am chilenischen Grenzübergang ging es weiter. Natürlich mein Fehler wenn ich einen Apfel und Honig im Auto mitführe, diese aber beim Papierkram nicht deklariere. Der ehrgeizige Grenzwächter wurde denn auch fündig. In seinem Spanisch fluchte er wohl darüber, wieso ich diese Dinge nicht deklarierte. Nach dem bisher schon langen Tag im Auto und den Ereignissen am argentinischen Grenzposten, hatte ich die Faxen endgültig dicke. Ich erklärte dem Grenzwächter mit Handzeichen, dass ich absolut kein Spanisch und ebenfalls kein Englisch spreche und nicht wisse was das Problem sei. Er weiter in Spanisch am fluchen und ich am Hände verwerfen. Das ganze ging etwa 2-3 Minuten so weiter. Danach war es es ihm wohl sichtlich zu Blöd und gab mir ein Handzeichen, dass ich gehen, wohl eher verschwinden soll. Gesagt getan. Endstand = Grenzposten 2, Ich 3. 🙂 Auf dem Weg nach Chillan, (da war ich schon bereits im März) wo ich einen Zwischenstopp einlegen werde, nahm ich noch zwei chilenische Bauarbeiter mit die Nahe der Grenze arbeiteten.

 

Das wars vorerst von mir. Die nächste Mission lautet nun: Auto verkaufen ohne viel Zeit dafür aufzuwenden. Mehr dazu im nächsten Artikel “Von Santiago via Atacamawüste in den wilden Norden Chiles”

Von Santiago via Atacamawüste in den wilden Norden Chiles

 

2 Comments

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