Von Santiago via Atacamawüste in den wilden Norden Chiles

Von Santiago via Atacamawüste in den wilden Norden Chiles

Dieser Artikel behandelt folgende Themen:

  • Zurück in Santiago – Operation “Autoverkauf”
  • Surreale Traumwelt – Atacamawüste
  • Chiles wilder Norden

Zurück in Santiago – Operation “Autoverkauf”

So da bin ich nun wieder, an Ort und Stelle wo der “Road-Trip” begonnen hatte, in Santiago de Chile. Die Aussicht eine längere Zeit in einer Grossstadt verbringen zu “müssen” war nicht gerade toll. Doch schliesslich geht es hier um einen grossen batzen Geld, welcher ich durch den Verkauf meines Autos erhalten kann. Eingenistet habe ich mich im Hostel von Natalia, im Casa Roble. Natalia habe ich in Buenos Aires getroffen, wo sie mich gleich informierte, dass ich in Santiago doch in ihr brandneues Hostel kommen soll. Gesagt getan und das alles zu einem Freundschaftspreis, da ich ja länger als eine Woche dort verweilen werde.

Die ersten Tage waren vorgegeben. Onlineverkaufsinserate auf diversen Websiten erstellen und dazu noch simpel ein A4-Blatt mit “SE VENDE” ans Auto kleben. Glücklicherweise konnte ich mein Auto gleich neben dem Hostel in einer Seitengasse parken. Da das Hostel im Zentrum der Stadt liegt, war ich froh einen mehr oder weniger permanenten, kostenfreien Parkplatz zu haben.

Unglücklicher Weise ist eine technische Revision des Autos fällig, womit ich einige Tage beschäftigt war. Zuerst mal muss die “Revision Tecnica” an einer zertifizierten Stelle durchgeführt werden. Danach folgen je nachdem Reparaturarbeiten. Als Tourist mit einem Auto in einer grossen fremden Stadt, war das schon mal eine Herausforderung am richtigen Ort zu landen resp. diesen auch zu finden. Bei der ersten Prüfstelle wurde ich denn auch gleich wieder abgewimmelt. Grund: Mein Auto hat Allradantrieb und an dieser Stelle war keine Prüfung möglich für 4×4. Somit waren 4 Stunden mühsames herumfahren, herumsuchen etc. für die Katz. Am nächsten Tag fand ich jedoch eine Prüfstelle bei welcher ich das Auto prüfen konnte. Resultat: 3 neue Pneus müssen gekauft werden, Bremslicht reparieren und eine Nummernschildbeleuchtung installieren. Zähneknirschend nahm ich das Resultat zur Kenntnis. Weitere mühselige Tage sind dementsprechend vorprogrammiert. Glücklicherweise konnte ich die “Reparaturarbeiten” alle an einem Tag erledigen und ein weiterer Tag später hielt ich die bestandene “Revision Tecnica” in der Hand :). Während die Tage dahin gingen, flatterten die ersten Emails von Kaufinteressenten ein. Darunter ein Engländer welcher als Expat in Chile lebt. Für mich machte das die Situation natürlich erheblich einfacher, mit einem englisch sprechenden Interessenten zu kommunizieren, da mein Spanisch zwar besser, aber noch lange nicht gut ist.  An vereinbartem Termin stand dann Autobesichtigung und Probefahrt auf dem Programm. Ich konnte froh sein, dass das Auto noch in einem Stück vorhanden war. Wie der Kaufinteressent im Besitz eines Permis sein kann, ist mir schleierhaft. Nach einem beinahe Startcrash, überfahrenen roten Ampeln, fast umgefahrenen Passanten, schwitzte ich Blut und musste der Fahrt ein Ende bereiten und selbst zurückfahren. Egal dachte ich mir, ist ja noch alles gut verlaufen und aus dem Kaufinteressent wurde ein Käufer. Nach einem Check-Up durch einen Mechaniker seines Vertrauens, musste ich den Preis noch ein bisschen senken. Der Schaden hält sich in Grenzen. Kauf und Verkaufspreis liegen nur minim auseinander. Jetzt nur noch die Geldüberweisung, paar lustige Stempel eines Notars, geschätzte 1000 Fingerabdrücke und der Autoverkauf sollte geritzt sein. Natürlich lag ich falsch, natürlich gab es weitere Hürden zu bewältigen. Der Engländer hatte kein europäisches Konto mehr (im Hinblick auf den Brexit eine Vorsichtsmassnahme) und mit seinem chilenischen Konto konnte er keine internationale Transaktion durchführen. Paypal, Visa-Moneytransfer etc. waren bei ihm auch Fremdwörter. Der Umweg führte über Natalia, welcher er das Geld überwies. Anschliessend transferierte Natalia mir das Geld weiter und ich konnte die letzte Phase des Verkaufs angehen. Interessant ist, in Chile muss man bei jeder Transaktion über zirka 1000CHF eine Beglaubigung eines persönliches Agenten einholen. Mit der Überweisungsbestätigung ging es dann zum Notar und ihr erahnt es schon… Es fehlte ein Dokument welches ich bei einem “Registro Civil” besorgen muss. Beim Registro Civil angekommen, war dann die Erleichterung gross, als ich erfuhr dass der ganze Papierkram bez. Verkauf gleich vor Ort erledigt werden kann. Schlüsselübergabe, Verabschiedung und nun kann die Reise endlich weiter gehen.

Schlussendlich war ich zirka 3 Wochen in Santiago, in dieser Zeit beschäftigte ich mich logischerweise noch mit anderen Dingen als nur dem Autoverkauf. So konnte ich entspannt die Copa America und natürlich die Fussballeuropameisterschaft verfolgen. Da immer wieder Europäer ins Hostel kamen, fand man permanent gleichgesinnte und konnte die Spiele gemeinsam verfolgen. Zusammen mit einem Irländer platzierte ich mich frühzeitig im Bar-Viertel, um den Final der Copa America anzuschauen. Chile gewann im Elfmeterschiessen gegen Argentinien, den Erzfeind. Danach ging gar nichts mehr. Kein Taxi weit und breit. Die ganze Stadt war am feiern. Solche Szenen wären in der Schweiz aber so was von undenkbar. Der Plaza Italia glich einem Schlachtfeld, praktisch kein Ort wo nicht gefeiert wurde.

Positiv in Erinnerung bleiben zudem die Bekanntschaften mit den vielen Chilenen die ich gemacht hatte. Von der Putzfrau über Freunde von Freunden und natürlich Natalia die mich beim Verkauf tatkräftig unterstützte. Man fühlte sich schon fast wie zu Hause und dementsprechend hart war die Verabschiedung von all den tollen Personen die ich kennengelernt hatte. Zu meiner Überraschung organisierte Natalia für mich ein Abschieds-Barbecue im Hostel mit zig Leuten. Ihr Hostel war schliesslich für viele Nächte mein zu Hause.

Was lernte ich sonst noch von den Chilenen? Ich nahm sie sehr ähnlich wahr wie wir Europäer, ihr Spanisch ist komisch, sie sind mehr oder weniger gut organisiert, überall ist Zucker drin, vom Kaffee bis zum Kino-Popcorn, UBER funktioniert perfekt (ich habe nie länger als 3 Minuten waren müssen) und noch vieles mehr. Ach ja, in Chile bedeutet der Vatertag im Vergleich mit der Schweiz etwas 🙂

Happy Fathers day :)

Happy Fathers day 🙂

Surreale Traumwelt – Atacamawüste

Endlich ging es weiter. Mit riesiger Vorfreude stieg ich ins Flugzeug von Santiago nach Calama. Von dort aus dann mit dem Bus nach San Pedro, der Ausgangspunkt für fast alle Ausflüge in die Atacamawüste. Schon vom Flugzeug aus war die Sicht auf die Wüste sehenswert. Im Hostel angekommen gab es gleich ein BBQ und ich wurde von allen freundlich aufgenommen. Dabei traf ich zum dritten mal auf Daniel aus Australien, welchem ich schon in Patagonien und danach in Buenos Aires über den Weg gelaufen bin. Typische Reiseerlebnisse halt 🙂 Heute stand ebenfalls Fussball auf dem Programm. Frankreich spielte gegen Deutschland im Halbfinale der Europameisterschaft. In der hippsten Bar von San Pedro hatten sich dann mehrheitlich Franzosen versammelt und ich lernte David kennen, der in Genf wohnt. Nach dem 2-0 Sieg der Franzosen, verabredeten wir uns denn sogleich für den Final vom Sonntag in der gleichen Bar.

Am nächsten Tag wollte ich gleich einen ersten kleineren Ausflug machen, doch es passierte etwas wirklich sehr sehr seltenes. Da bin ich tatsächlich am wohl trockensten Ort der Welt, in einigen Regionen der Wüste hat es seit Jahrzehnten nicht mehr geregnet und was sehe ich am nächsten Tag… Regen! Der jährliche Durchschnitt für die Monate Juni/Juli in der Stadt San Pedro liegt, Achtung jetzt… bei 0mm. Glück im Unglück das ich dies erleben durfte ;-). Zudem säumen zig Vulkane den umliegenden Horizont, welche verschneit wurden. Gemäss Aussage einer Einwohnerin, war das seit 5 Jahren nicht mehr der Fall. Die Ereignisse waren so speziell, dass sogar ein Busfahrer auf einer langen geraden Strecke angehalten hat, um ein paar Fotos von sich und den verschneiten Vulkanen zu schiessen.

Schnee in der Wüste - Ein seltenes Ereignis

Schnee in der Wüste – Ein seltenes Ereignis

Nun denn, alle Ausflüge für den heutigen Tag waren unmöglich, da niemand hier auf Regen vorbereitet war. Die Stadt glich einem Schlachtfeld mit tonnenweise Schlamm. Am Nachmittag besserte sich das Wetter und ich konnte den Moon-Valley besuchen. Ich hatte mich ja schon im Voraus ein wenig informiert über die Wüste und meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Schon bei der ersten Sehenswürdigkeit konnte man die surreale Landschaften geniessen. Patagonien war auf alle Fälle traumhaft mit der bergigen Umgebung usw. doch diese Landschaften kann man an anderen Orten dieser Welt ebenfalls vorfinden, bsp. in der Schweiz. So was wie in der Atacamawüste resp. auf den chilenischen Hochebenen, habe ich noch nirgends gesehen. Das Valle de la Luna hat nicht umsonst diesen Namen, erinnert die Gegend doch an Mond resp. Marslandschaften, seht selbst im folgenden Bild. Natürlich waren zig Touristen den ganzen Tag über dort. Eine chilenische Familie war im #touristmode und schoss etwa gefühlte 200 Selfies, wohl kein Foto ohne irgendwelchen Kopf drauf 🙂

Valle de la Luna - Atacamawüste

Valle de la Luna – Atacamawüste

Zurück in San Pedro, welches der bisher absolut touristischste Ort der Reise war, ging ich mit ein paar Leuten Abendessen und organisierte  einen Ausflug zu den Regenbogenfelsen, Arcoiris. Ich hatte Glück, die meisten anderen Sehenswürdigkeiten waren noch nicht zu bestaunen, da der Regen die Strassen/Wege praktisch weggespült hatte. Unterwegs zu den Regenbogenfelsen gab es wieder viel zu bestaunen und die Landschaft mit den vulkanischen Gipfeln war traumhaft. Jetzt spielte auch das Wetter mit und ab diesem Zeitpunkt bis zu meiner Weiterfahrt gab es nur noch klaren blauen Himmel. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sind jedoch extrem. Von 25° am Tag bis zu -5 in der Nacht.

Unterwegs zu den Regenbogenfelsen

Unterwegs zu den Regenbogenfelsen

Heute Sonntag war für mich ein Sporttag. Es gab ein Formel 1 Rennen, den Tennisfinal in Wimbledon und  natürlich das Finale der Europameisterschaft zwischen Portugal und Frankreich. 90% in der Bar waren Franzosen, dementsprechend schlecht war die Stimmung nach der 0-1 Niederlage. David hatte (verständlicherweise) ein Gesichtsausdruck wie sieben Tage Regenwetter, “Ade merci” :-). Auf den nächsten Tag freute ich mich insbesonderes, sollte es doch das Highlight des Aufenthalts in der Atacamawüste werden.

Um 07:00 Morgens ging es los zuerst in die Salar de Atacama, über die Hochebenen zu den Piedras Rojas. Unsere Gruppe sollte nicht enttäuscht werden, das Wetter und die Szenerie waren fantastisch. Türkisfarbene Lagunen, schneebedeckte Wüstenlandschaften, endlose Weiten und sich abwechselnde Landschaften… Perfekt. Während des Tages lernte ich einen Brasilianer kennen, mit welchem ich die nächsten Tage verbringen werde. Nachfolgend ein paar Eindrücke des Tages.

Türkisfarbene Lagune

Türkisfarbene Lagune

Unterwegs zur Hochebene

Unterwegs zur Hochebene

Die Atacamawüste ist wahrlich ein Paradies für Abenteuerlustige. Es gibt unzählige Angebote und Orte zu entdecken. Mit drei Brasilianern ging es tags darauf  auf eine Mountainbike Tour zu diversen Lagunen. Insgesamt spulten wir wohl 80km auf katastrophalen ungeteerten Strassen ab. In einer der Lagunen konnten wir sogar schwimmen resp. schweben da deren Salzgehalt enorm ist. Er liegt zwischen 30-40%. Der einzige Nachteil. Die Wassertemperatur betrug zirka 12°. Nicht sehr angenehm, trotzdem war es für uns ein Muss ins Wasser zu springen. Zwei Lagunen weiter an der Laguna Tebinquiche legten wir dann einen Essensstop ein inkl. Power-Nap.

Laguna Tebinquiche

Laguna Tebinquiche

Die Strassen wurden immer schlechter und wir wussten das die ganze Tour mit, politisch korrekt ausgedrückt, “Gesässschmerzen” am nächsten Tag verbunden sein wird.

Leider hatte sich unser böse Vorahnung bewahrheitet, hielt uns jedoch nicht davon ab nochmals mit dem Mountainbike die Gegend zu erkunden. Diesmal mit einem Sandboard im Gepäck. Sandboarding hatte ich bis dato noch nie ausprobiert und mir wäre es lieber gewesen es wäre dabei geblieben. Es ist wohl die bisher überschätzteste Tätigkeit resp. Sporterlebnis welches ich in meinem Leben gemacht hatte. Wenn man vielleicht noch nie Ski oder Snowboard gefahren ist, ok, dann macht es vielleicht ein bisschen Spass, doch für mich war es ein Reinfall. 10 Sekunden “Judihui” um danach die mühsamen Dünen wieder hochlaufen, “nä-ä ds isch gugus”. 🙂 Nachmittags war ich dann noch alleine mit dem Mountainbike unterwegs und traf bei einem Aussichtspunkt auf eine kolumbianische Familie. Ich freue mich jetzt schon auf Kolumbien. Die Familie kam auf mich zu und wir hatten eine etwa 30 minütige Diskussion. Super interessiert wollten sie alles von mir wissen, warum ich hier bin, von wo ich komme, ob ich nach Kolumbien gehe usw… Schliesslich wurde ich mit Reisetipps für Kolumbien überflutet. Wenn ich nicht nach Cali ginge, dann wäre ich nicht in Kolumbien gewesen, gab mir die Mutter mit auf den Weg. Zusätzlich bekam ich noch zirka 5 Adressen von Verwandten, bei denen ich garantiert übernachten könnte. Die Nettigkeit dieser Leute war einfach klasse.

30 Minuten Spanisch Gringo-Level 2 Schwatz :)

30 Minuten Spanisch Gringo-Level 2 Schwatz 🙂

Das war denn auch mein letzter Tag in der Atacamawüste. Nächste Destination wurde noch am selben Tag angesteuert, Arica im Norden von Chile.

Chiles wilder Norden

Nach einer nächtlichen 12h andauernden Busfahrt erreichte ich Arica. Endlich mal wieder Meer/Ozean. Die Landschaft rund um Arica herum ist eintönig. Hohe braun/rötliche Felsformationen bilden einen Grossteil der Landschaft. Untergekommen bin ich im Sunny Days Hostel, welches von einem älteren Herrn aus Neuseeland geführt wird. Der Kerl war Weltklasse und wir hatten interessante Diskussionen. Zudem konnte ich am Strand bei tollem Wetter noch ein wenig Sport betreiben.

Eigentlich wollte ich nur einen Tag in Arica verweilen, um danach nach Peru zu reisen. Letztendlich gab ich Google noch eine Chance und ich suchte nach spannenden Tätigkeiten rund um Arica und wurde logischerweise fündig. Es gab einige Nationalparks und die chilenische Hochebene zu besuchen. Da ich gerne individuell Reise und das in der Atacamawüste nur bedingt möglich war, mietete ich mir für zwei Tage ein Auto. In San Pedro und hier zum zweiten Mal, war ich es mir reuig, dass mein Auto nun einen anderen Besitzer hatte. Im chilenischen Hochland erreicht man mit öffentlichem Verkehr nur die “grösseren” Ortschaften und hitchhiken wird schwierig, da man einfach im “No man’s land” herumgurkt. Zuerst machte ich mich auf die Suche nach Reisegefährten mit welchen ich die Kosten des Autos entsprechend teilen konnte, fand aber niemanden resp. niemanden der mir passte :-). Am Morgen vor der Abreise hatte ich mich dann schon damit abgefunden, alleine los zu gehen. Doch eine etwas ältere Amerikanerin auf Durchreise kam spontan mit. Zum Glück, den am Schalter der Autovermietung wurde mir klar das ich meinen internationalen Führerausweis verloren hatte und mein Schweizer-Permis lag im Hostel. Mareena half mir mit ihrem Ausweis aus und los ging es. Von praktisch 0m über Meeresspiegel ging es zuerst nach Putre auf 3650m über Meer. Dort verpflegten wir uns mit  Essen und Wasser für die Weiterfahrt. Danach ging es weiter hoch über die verlassenen Hochebenen auf Kieselstrassen nach Suriplaza und weiteren hoch gelegenen Andendörfern. Wobei das Wort Dorf massiv übertrieben ist. Zu unserer Überraschung gab es tatsächlich viele Ortsschilder, doch die “Dörfer” selbst bestanden etwa maximal aus 5 Steinhäuschen, wo weit abgelegen im Nichts ein paar Familien hausten. Der Diesel wurde auch langsam knapp und wir wussten nicht ob wir in Putre eine Tankstelle gesehen hatten. Dementsprechend klopfte ich bei den Steinhäuschen an der Tür, um die Einheimischen nach Rat zu Fragen. Schlussendlich sollte weiter nördlich in Visviry, einem grösseren Grenzdorf, die Möglichkeit zum Nachtanken bestehen. War natürlich nicht der Fall. Nach Anfrage bei den Grenzposten ob diese Diesel hätten, wurden wir zu einer Privatperson weitergeleitet. Wir hielten Ausschau nach einem gelb-grünen Haus und tatsächlich der Mann hatte zirka 100l Diesel-Reserven, wo von wir Ihm 40l abkauften. Er bestand noch auf ein Foto mit mir, gesagt getan 🙂

Diesel nachtanken in den nördlichen Anden

Diesel nachtanken in den nördlichen Anden

Weiter ging es auf besseren Strassen Richtung Süden. Langsam wurde es dunkel und wir erreichten Parinacota, ein Dorf auf zirka 4400m. Nun gab es zwei Optionen. Entweder im Auto schlafen oder eine Unterkunft suchen. Ich stieg aus, klopfte an eine Haustüre, Tür ging auf, kurz dem Mann unsere Situation erklärt und schon wurden wir rein gelassen. Eine Familie führt dort sporadisch eine Unterkunft mit 2 Mehrbettzimmern, in welchem normalerweise lokale Arbeiter unterkommen, für uns wurde eine Ausnahme gemacht. Zudem konnten wir preiswert ein Menü verspeisen.

Parinacota

Parinacota

Am frühen Morgen ging die Fahrt weiter in den Lauca Nationalpark und ins Bioreservat “Las Vicuñas”. Wir waren das einzige Fahrzeug weit und breit. Wenn das Auto hier seinen Geist aufgegeben hätte, ja dann hätte ich ehrlich gesagt absolut keine Ahnung gehabt was zu machen wäre. Unser Pickup fiel jedoch nicht auseinander und wir genossen die Hügelige Landschaft und fuhren bis zum Salar de Surire. Hier gab es wieder ein wenig Zivilisation, bedingt durch den Salzabbau auf dem See. Nun ging der Weg auf den schlechtesten Strassen des zwei tägigen Ausflugs weiter. Nach 40km dann endlich wieder geteerte Strassen und was für welche. Nun ging es von 4500m nach Arica welches auf Meereshöhe liegt. Sprich 4500m Höhenmeter Talfahrt im Nichts und weit und breit keine Menschenseele, was will man mehr? 🙂

Bioreservat Las Vicuñas

Bioreservat Las Vicuñas

Lauca Nationalpark

Lauca Nationalpark

In Arica angekommen, verbrachte ich noch meine letzte Nacht in Chile. Für mich schon etwas Spezielles, schliesslich war ich mehr als 3 Monate in Chile. Nun wird es Zeit nach Peru zu fahren, besser gesagt nach Arequipa, bis dann 🙂 –> Peru zum 2ten – Mehr Berge, endlich Strand und doch noch gutes Essen

Peru zum 2ten – Mehr Berge, endlich Strand und doch noch gutes Essen

 

PS: Mehr Fotos unter folgendem Link –> Fotogallerie

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