Planung und Vorbereitung der (Welt)reise

Planung und Vorbereitung der (Welt)reise

Dieser Artikel behandelt folgende Themen:

  • Monat für Monat – eine Übersicht
  • Was sind meine Voraussetzungen für die Reise
  • Was muss alles gekündigt werden
  • Abmeldung in der Schweiz
  • Sonstige Planung
  • Reisezeiten

Monat für Monat – Eine Übersicht

Als aller erstes eine grobe Monat für Monat Übersicht wie meine Planung und Vorbereitung aussah.
Im Internet findet man viele Planungs- sowie Vorbereitungsvorschläge. Die zeigen alles schön und detailliert auf, kamen für mich aber nicht in Frage. Ich hasse es schlicht und einfach – vor allem dann wenn es nicht nötig ist – im privaten Bereich lange im Voraus zu planen. Das fängt dabei an, mich am Mittwoch für ein Wochenendprogramm zu entscheiden.

  • März-April 2015
    • Idee eine Weltreise zu unternehmen
  • Mai 2015
    • Kündigung der Arbeitsstelle sowie Vereinbarung meines letzen Zivildiensteinsatzes
  • September 2015
    • Pensionskassengelder auf Freizügigkeitskonto transferiert
  • Oktober 2015
    • Steuerbehörde über meinen Wegzug informiert
  • November 2015
    • Erster Versuch mich auf der Gemeinde abzumelden (fehlgeschlagen)
    • Sehr grobe Reiseplanung (Startkontinent und Startland)
  • Dezember 2015
    • Kündigung der Wohnung auf Ende Januar
    • One-Way Flugticket nach Florianopolis (Brasilien) gebucht
  • Januar 2016
    • Erfolgreiche Abmeldung auf der Gemeinde
    • Wegzug aus Bern, temporärer Einzug bei meinen Eltern
    • Kündigung aller Verträge
    • Abschluss der Reiseversicherung und Reisekrankenkasse
    • Eröffnung einer neuen Kreditkarte mit besseren Reisekonditionen
    • Rückforderung der Wehrpflichtzahlungen
    • Letzte ärztliche Konsultation
    • Kauf von diversen Reiseuntensilien. (Wenn man was vergisst, kauft man es sich Vorort)
  • Februar 2016
    • Abschiedspartys im kleinen Rahmen
  • 15. Februar 2016
    • Am Abend vor der Abreise den Rucksack gepackt
    • Tschüss, Ade, Merci

Was ich erledigen wollte jedoch vergass, ist die Einzahlung des minimalen Jahresbetrags in die AHV.
Da ich diesen jedoch nach meiner Rückkehr nachzahlen kann, ist dies kein Problem.
Bis einen Monat vor dem eigentlichen Start hatte ich gar nicht viel vorbereitet. Fast alles konnte im Januar erledigt werden und das ohne jeglichen Stress. Klar ist man mit einer früheren Planung auf der sicheren Seite, wenn es bei diversen Themen Abklärungsbedarf gibt.
Aber hey, die Erde dreht sich auch so weiter. 🙂
Eine finanzielle Budgetplanung fehlt, warum?
Da ich auf unbestimmte Zeit verreise, muss ich mir kein detailliertes Budget aufstellen, da ich einfach zurückkehre sobald das Geld knapp wird.
Heisst natürlich nicht, dass ich das Geld aus dem Fenster schmeisse und nach einem Monat wieder zu Hause bin 🙂

Voraussetzungen

Um eine längere Reise antreten zu können, sind einige Vorbereitungsarbeiten (manchmal leider) ein Muss. Es kommt jedoch stark darauf an, welche persönliche Voraussetzungen man an die Reise stellt.
Meine Voraussetzungen beispielsweise sind/waren:

  • Reisen auf eine unbestimmte Zeit (bis das Geld knapp wird oder die Lust am Reisen vergeht)
  • Keine Fixkosten in der Schweiz

Waren zwar nur zwei Voraussetzungen, welche für mich eine Abmeldung in der Schweiz, die Kündigung des Jobs, der Wohnung und aller sonstigen Dinge sowie die Absolvierung meiner obligatorischen Dienstzeit zur Folge hatten.
Die Kündigungsfrist meiner ehemaligen Arbeitsstelle betrug drei Monate und die restliche Dienstzeit ~140 Tage. Somit war klar die Reise kann frühestens in 7-8 Monaten losgehen.
Mit der Kündigungsfrist und den ausstehenden Diensttagen, ergab das ein mögliches Startdatum im Februar 2016.

Was muss alles gekündigt werden

Da ich nicht viele Abonnemente hatte ist die Liste sehr überschaubar. Folgende Dinge musste/wollte ich vor der Reise kündigen:

  • Arbeitsstelle
  • Wohnung
  • Handyvertrag
  • Internetvertag
  • Wasser- und Stromvertrag
  • Bisherige Versicherungen
  • Obligatorische sowie zusätzliche Krankenkasse

–> Nach der Abmeldung in der Schweiz können die meisten Verträge, unter Vorweisung der Abmeldebescheinigung, ausserodentlich gekündigt werden.

Abmeldung in der Schweiz

Der Hauptgrund für die Abmeldung in der Schweiz war für mich die Eliminierung der Fixkosten durch die obligatorische Krankenkasse. Das sind für mich immerhin monatliche Kosten zwischen 250-300CHF, die ich dadurch sparen kann. Desweiteren vereinfacht es die ausserordentliche Kündigung diverser Verträge. Zudem war es mein Ziel aus dem Steuerregister gestrichen zu werden.

Wie ging ich vor:

  • Im Oktober ein paar Telefongespräche mit der Steuerbehörde durchgeführt, damit ich mich frühzeitig um den Abschluss 2015 und 2016 kümmern kann. Natürlich wurde ich am Telefon gefühlte 100x weitergeleitet
  • Im November mit dem ausgefüllten Abmeldungsformular (Gemeinde der Stadt Bern) auf der Gemeinde aufgekreuzt (natürlich uninformiert). Die Stadt Gemeinde Bern hat die Voraussetzung, dass man sich erst 3 Wochen vor dem eigentlichen Wegzug abmelden kann. Ich war dementsprechend zu früh. Warum die aus meiner Hinsicht völlig unnötige Regelung besteht, konnten mir drei Mitarbeiter der Stadtgemeinde nicht erklären. Ich wurde mit einem klassischen “das ist nun halt mal so” abgewimmelt. Auf meine freundlich formulierte Bitte eine Ausnahme zu gewähren, um den Kündigungspapierkram zu beschleunigen, konnte nicht eingegangen werden.
  • Im Januar folgte dann die zweite Stepvisite bei der Gemeinde. Nach 30 Minuten, abgegebener Niederlassungsbewilligung und drei konsultierten Schaltern auf der Gemeinde, war ich offiziell abgemeldet inkl. Abmeldebescheinigung.

–> Alles in allem war der Abmeldeprozess in meinem Fall keine Raktenwissenschaft. Die Schweiz, in vieler Hinsicht ein Land der Pioniere, im Bereich E-Government jedoch definitiv nicht.

Beispiel Wohnortswechsel: Warum muss ich mich auf einer Gemeinde anmelden?
Kann dies nicht zusammen mit der Abmeldung bei der alten Wohngemeinde geschehen?
Im digitalen Zeitalter könnte das meines Erachtens alles sehr unkompliziert gelöst werden und zwar ohne Behördenbesuche mit Öffnungszeiten zwischen 10:00-16:00 Uhr.

PS: Da ich mich zwar abgemeldet hatte, jedoch keinen permanenten Wohnsitz im Ausland haben werde, konnte ich nicht aus dem Steuerregister gestrichen
werden.

Sonstige Planung:

Folgende Elemente waren für mich wichtig:

  • Abschluss einer Reiseversicherung (inkl. Privathaftpflichtversicherung) und Reisekrankenkasse (da ich alle Versicherungen in der Schweiz gekündigt hatte)
    • Für ~600 Euro bin ich nun ein Jahr versichert, die Reisekrankenkasse deckt sogar mehr ab, als die obligatorische Krankenversicherung in der Schweiz
  • Eine neue Kreditkarte, die mir kein Betrag für Barabhebungen in Fremdwährung oder bei Bezahlung im Ausland belastet.
    • In der Schweiz wurde ich nicht fündig, jedoch bei der Comdirect-Bank aus Deutschland, bei welcher ich nun eine Prepaid-Kreditkarte(tolles Schmetterlingsmuster) mit meinen gewünschten Dienstleistungen besitze.

Reisezeiten:
Da ich meinen genauen Reiseverlauf nicht kenne, ist es schwierig auf Jahres- bzw. Regenzeiten zu achten. Was ich wusste ist, dass in Südamerika Patagonien bis und mit Mai ohne weiteres bereist werden kann, bevor der Winter Einzug erhält. Für Peru und Bolivien wäre Juni-August optimal usw.
Schlussendlich kann ich darauf nur bedingt Rücksicht nehmen, weil ich mich dadurch schon eingeengt fühle.
Südostasien beispielsweise, bereiste ich zweimal in der Regenzeit und hatte nie das Gefühl das Wetter sei sonderlich schlecht.
Geregnet hatte es etwa 2x täglich und das für eine halbe Stunde, nicht sonderlich schlimm :). Der Vorteil der Off-Season sind zudem tiefere Preise und eine geringere Auslastung der vorhandenen Unterkünfte. Für mich als Verfechter der Langzeitplanung natürlich optimal, da ich nicht vier Hostels im Voraus zu einem gewissen Datum reservieren musste.

Alleine Reisen? Klar doch!

 

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